Wuppertal

Solidargemeinschaft Wuppertal

Die im März 2020 in Wuppertal gegründete Solidargemeinschaft Wuppertal ist ein lockerer Bund engagierter Wuppertalerinnen und Wuppertaler, die der bürgerlichen Mitte eine Stimme geben möchte. Ziel ist vor allem die öffentlich wahrnehmbare Positionierung für die demokratischen Werte und Rechtsstaatlichkeit der Gesellschaft und gegen Ausgrenzung, Extremismus und Antisemitismus – dazu gehört insbesondere die Förderung des gemeinschaftlichen Lebens in Wuppertal –, aber auch das soziale Engagement.

Die Solidargemeinschaft Wuppertal steht und setzt sich ein

  • für Pluralismus und Toleranz
  • für friedliche Koexistenz von Weltanschauungen, Kulturen und Glaubensrichtungen
  • für Minderheitenschutz und gegen Diskriminierung
  • für respektvolles Austragen von Überzeugungen und Meinungsunterschieden
  • für demokratische Willensbildung und Konfliktaustragung
  • gegen Extremismus, Radikalismus und Rassismus

Um der Mitte der Gesellschaft vielleicht auch der „schweigenden Mehrheit“ eine vernehmbare Stimme zu geben, richtet sich die Solidargemeinschaft Wuppertal aktiv in Wort und Tat gegen extremes, diskriminierendes, menschenverachtendes und Gesellschaften trennendes Gedankengut. Sie steht für Demokratie, Toleranz und Völkerverständigung. In diesem Sinn unterstützt sie auch Anlässe und Institutionen, die keine nennenswerte Lobby mit entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit und damit verbundener Meinungsbildung hinter sich haben. Nicht zuletzt wendet sie sich auch an die Jugend, um im besten Fall einen zukunft-gerichteten Zusammenklang zu finden.

Termine & Aktuelles

Werner Kleine

Ein erzürnter Ruf zur Räson

von Dr. Werner Kleine

Amsterdam – das war einmal die Faszination von Tulpen, Freiheit, Hippietum. Für Menschen, die ihre Kindheit und Jugend in den 70er und 80er Jahren verbracht haben, war es oft jener Sehnsuchtsort, den die Band Cora 1984 besang: „Komm, wir fahren nach Amsterdam. Ich weiß, dass uns nichts passieren kann.“ Dieser Traum ist für Juden spätestens seit dem 7. November 2024 zerplatzt. Die Umstände werden in den Niederlanden noch diskutiert. Wieder einmal. Anhänger des jüdischen Fußballclubs Maccabi Tel Aviv haben offenkundig eine palästinensische Fahne von einem Haus gerissen. Angeblich war das der Anlass für muslimische Jugendliche mit geringer Frustrationstoleranz für eine Hatz auf Juden durch die Straßen Amsterdams, bei denen am Boden liegende Personen getreten und auch Fußgänger überfahren wurden. Am Ende waren 30 Juden verletzt – und das alles wegen einer abgerissenen Fahne? Was glauben Sie denn?

Die Umstände in Amsterdam sprechen nicht unbedingt für einen spontan agierenden Mob. In Telegramgruppen hatte man sich offenkundig vorher schon verabredet. Und die Hetzjagd auf Juden geht in der Stadt der Grachten weiter. Erst in dieser Woche gab es „Juden-Geschwür“-Rufe und brennende Straßenbahnen. In Hannover soll ein Redner bei einer Demo im Rahmen einer Nahost-Friedensdemonstration die Taten von Amsterdam bejubelt haben. In Berlin werden jüdische Restaurants angegriffen. Juden trauen sich nicht, die Kippa zu tragen. Jüdinnen verstecken ihre Ketten mit der Magen David, dem Davidsstern, aus Angst vor Übergriffen. Ein solcher Davidsstern wurde auch an der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Elberfeld aus einem Banner herausgeschnitten.

Während Politikerinnen und Politiker längst nicht aller Parteien die zur Hohlphrase zu mutieren drohende Formel von der „Sicherheit Israels als deutscher Staatsräson“ eilfertig im Munde führen, ohne dass die Sicherheit der in Deutschland lebenden Juden gewährleistet werden kann, twittert die Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz, die sich mit 57 Jahren nicht mehr auf jugendlichen Leichtsinn berufen kann, das Bild eines Feuerinfernos, das mit großen Buchstaben „This ist Zionism“ tituliert ist. Das Leid der Menschen in Gaza groß. Es ist entstanden, weil die Hamas am 7. Oktober 2023 ein Massaker in jüdischen Kibbuzim und auf dem Super-Nova-Festival angerichtet hat, das in seiner Grausamkeit zeigt, dass es um die Vernichtung des jüdischen Volkes geht. Kein Staat der Welt, dessen Bürgerinnen und Bürger auf diese Weise niedergemetzelt worden wären, würde das hinnehmen. Es entsteht auch, weil sich die Hamas hinter den eigenen Zivilisten versteckt. Das aber wird bei allem berechtigen Anmahnen der Wahrung der Verhältnismäßigkeit gerne immer wieder übersehen. Die Schuld für das Grauen in Gaza scheinen die Juden weltweit allein zu verantworten zu haben. Der Jude war immer schuld und er ist es, wenn man den irrlichternden Selbstgerechten in dieser Welt glauben darf.

Wie sonst ist es zu erklären, dass es in Brühl im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zur Reichskristallnacht am 9.11.2024 zu einem Eklat kam, als eine Frau aufgefordert wurde, eine schlichte weiße Fahne mit einem von einem Herz umrandeten Davidstern und der Aufschrift „Wir schützen jüdisches Leben“, wieder einzupacken, weil das zu provokant sei. Der Davidsstern und die Aussage, jüdisches Leben zu schützen, stören in einer deutschen Stadt bei einem Gedenken an den Tag, als die Synagogen in Deutschland brannten. Die Brühler Bürgermeisterin und die Leiterin einer Brühler Gesamtschule solidarisieren sich. Als ein Journalist die Szene fotografieren will, wird er von Vertretern einer Initiative für Völkerverständigung, die das jüdische Volk offenkundig nicht miteinschließt, bedrängt, die Frau mit der Fahne entfernt sich aus der kritischen Situation.

Auch in Wuppertal muss man – obschon die israelische Stadt Beerscheba Partnerstadt ist – schwere argumentative Geschütze auffahren, damit die israelische Fahne bei Kundgebungen, die Israel und das jüdische Leben in Wuppertal unterstützen, auch am Rathaus weht. Immer wieder hört man, das könnte muslimische Mitbürger provozieren. Vielfach, ist das Gedenken an den Novemberpogrom von 1938, das in Wuppertal am 10.11. auf dem jüdischen Friedhof Weinberg begangen wurde, oft neben einem Foto, das halt Menschen zeigt, wenige Tage nach den pogromartigen Ereignissen von Amsterdam kaum mehr wert als eine schnöde Bildunterschrift.

Was ist los in diesem Land? Man fühlt sich den Juden nach dem, was im dritten Reich geschah, irgendwie verpflichtet. Man führt fahle Worte im Mund, redet von Staatsräson, „Nie wieder ist jetzt“ und ist routiniert betroffen. Solange den Worten keine wirklichen Taten folgen, ist das wohl nicht mehr als Heuchelei. Und so singt die Band Cora nur konsequent weiter: „Traum von Amsterdam. Der die Hoffnung nahm. Allein in einer fremden Stadt. Allein in Amsterdam.“

Es ist zutiefst beschämend, dass wir in einem Land leben, in dem jede und jeder leben und sagen darf, was und wie er oder sie es will – solange man nicht zeigt, dass man Jude ist. Das ist so unvernünftig und töricht, dass man da wirklich zur Räson rufen muss! Aber die Vernunft hat es schwer in diesen Tagen ... Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs steh uns bei!

PeaceBell

Aktion #PeaceBell für Wuppertal

Die #PeaceBell ist ein Glocke, die aus Waffen- und Weltkriegsschrott gegossen wurde. Sie wird so selbst zur Botschaft: Frieden wird, wenn Waffen eingeschmolzen werden. Der Klang der #PeaceBell bringt den Geschützdonner zum Schweigen. Der Künstler und Musiker Michael Patrick Kelly beschreibt die Botschaft seiner Glocke selbst, wenn er sagt: „In einer Welt voller Aufruhr und Krieg warnt uns die Friedensglocke, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.”

Nun soll Wuppertal eine eigene #PeaceBell bekommen. Helfen Sie durch ihre Spende mit, dass das Projekt gelingen kann.

Hier geht es zu Spendenseite.

Chanukka

Montag, 30.12.2024
17.00 Uhr

Öffentliches Entzünden der 8. Chanukka-Kerze

Geschwister-Scholl-Platz

Gemeinsam mit der jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal lädt die Solidargemeinschaft Wuppertal am 30.12.2024 um 17 Uhr auf den Geschwister-Scholl-Platz in Wuppertal-Barmen zum öffentlichen Entzünden der achten Chanukka-Kerze ein.

Laurentiusplatz

Samstag, 25.05.2024
15.00 - 22.00 Uhr

Verfassungsfest - Wir feiern 75 Jahre Grundgesetz

Laurentiusplatz

Am 23. Mai 2024 wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 75 Jahre alt. Das ist Grund genug für die Solidargemeinschaft, die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger zu einem großen Verfassungsfest einzuladen. Das Feste findet am Samstag, dem 25. Mai 2024 von 15-22 Uhr auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal-Elberfeld statt.

Das Verfassungsfest wird ein buntes Familienfest sein. Es wird ein reichhaltiges Bühnenprogramm geboten.

15.00 Uhr - Eröffnung
15.15 Uhr - Quiz für Kinder und Jugendliche
15.30 Uhr - Wuppertheater ( Kinderaufführung)
16.00 Uhr - Chor der Lebenshilfe mit anschl. Rudelsingen
17.30 Uhr - Kabarettungsdienst
17.50 Uhr - Auslosung Quiz
18.00 Uhr - Wuppertaler Kurrende
18.30 Uhr - Jens Neutag
19.00 Uhr - Rosatones
20.00 Uhr - Knapp daneben
22.00 Uhr - Verabschiedung

Außerdem stellen sich Wuppertaler Mandats- und Amtsträger im Bund, dem Land und der Stadt für Bürgergespräche zur Verfügung. Bei einem Kinderquiz zum Grundgesetz gibt es interessante Preise zu gewinnen.

Kippa-tag

Mittwoch, 29.05.2024
17.00 Uhr

Kippa-Tag

ab Bergische Synagoge, Gemarkerstr.

Wir setzen ein Zeichen gegen Menschenhass und die zunehmende Judenfeindlichkeit.

Wir tragen Kippa!

Die Kippa ist eine Kopfbedeckung aus Stoff. In der Synagoge und auf dem jüdischen Friedhof sind alle Männer verpflichtet, die Kippa zu tragen. Strenggläubige Juden tragen sie auch im Alltag als Ausdruck ihres Glaubens.

Wuppertal

jeweils Montags 17 Uhr
in der Regel im Wechsel zwischen Barmen und Elberfeld

Spaziergänge für Demokratie

Elberfeld/Barmen

Elberfeld: 13.5. - 27.5. - 10.6.

Barmen: 3.6.

Der Elberfelder Weg: Bahnhofsvorplatz in Wuppertal-Elberfeld. Der Weg führt dann von dort über die Alte Freiheit, die Poststraße, die Schwanenstr., den Von-der-Heydt-Platz und die Herzogstr. über den Kasinokreisel, die Friedrich-Ebert-Str. zum Laurentiusplatz.

Der Barmer Weg: Rathaus auf dem Johannes-Rau-Platz in Wuppertal-Barmen. Der Weg führt dann von dort über den Werth, den Alter Markt, die Schuchardstr., die Lindenstraße, erneut den Werth zum Geschwister-Scholl-Platz.

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